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Wie die Postbank sich von Klienten und Kunden lösen möchte

Wie die Postbank gute rechtliche Betreuung verhindert Zu unseren Aufgaben als Betreuer gehört oft auch, dass wir die Finanzen der Klienten führen müssen. Das bedeutet immer eine Menge Arbeit und Buchhaltung.
Hintergrund: Jede Kontobewegung muss den Amtsgerichten erklärt und belegt werden. Jede Abbuchung und jeder Eingang benötigt einen Beleg.
Selbstverständlich nutzen wir dafür eine Software, die uns hilft den Überblick zu bewahren und die Konten der Klienten abzurufen.
In der Regel läuft das bei Einrichtung der Betreuung so ab, dass wir die Betreuung bekanntgeben und zur Legitimation den Betreuerausweis im Original am Bankschalter vorlegen. Dann erhalten wir im Gegenzug von der Bank Zugangsdaten zum Konto des Klienten.


Nun hat sich die Postbank überlegt, dass eine Übersicht über alle Konten für Betreuer und deren Klienten ausreichen muss. Somit erhalten wir zwar mit einer ID den Zugang und Überblick zu ALLEN Konten ALLER Klienten, aber - und jetzt kommt das Problem - mit dieser ID ist die Nutzung einer Software für das Banking NICHT mehr möglich. Der Zugang ist im Prinzip nutzlos!
Die Buchung von Hand jeden Monat ist keine Option, die im Rahmen von qualitativ guter Betreuung wählbar ist.

Fazit:

Für uns sieht es so aus, dass die Postbank keine Kunden haben möchte, die unter Betreuung stehen. Warum sollte sie sonst die Nutzung einer Software verweigern? Sicherheitsgründe können es nicht sein, dann der Betreuer ist für die Konten seiner Klienten rechenschaftspflichtig und wird stets durch das Amtsgericht kontrolliert!
Schade und Lebwohl, Postbank! Viele andere Banken können das besser und sind deutlich aufgeschlossener, was Betreuung, Betreuer und Klienten aus diesem Kreis angeht...

Update - 22.03.2019
Es hat sich etwas getan bei der Postbank! Inzwischen wurde auf ein neues System umgestellt. Und siehe da: DAS ist jetzt echt gut und nutzbar geworden. Jetzt gibt es alle Klientenkonten in einer Übersicht und auch die Bankingsoftware ist endlich nutzbar. Damit zieht die Postbank weit nach vorn, so dass die Warnung und die bösen Worte von 2017 nun streichen können. Hat ja nur 2 Jahre gedauert. Trotzdem: Danke Postbank. Das war ein gutes Update und Danke dafür!


[Update 09-2022] Leider muss ich mein Urteil zur Postbank deutlich revidieren. Die Postbank hat sich inzwischen zu einem Betreuungs-Alptraum entwickelt! Was ist geschehen?

Im Laufe des Jahres 2021/2022 passierte es immer wieder, dass Konten von meinen Klienten, trotz vorhandenem Guthaben gesperrt wurden:

  • Lastschriften wurden erst ausgeführt, aber sofort zurück gebucht, gebührenpflichtig!
  • Überweisungen wurden zwar angenommen, aber nicht ausgeführt und gebührenpflichtig zurückgebucht!

Das alles, obwohl sowohl genug Guthaben auf den Konten war, als auch keinerlei Pfändung auf den Konten lag. Es war für mich unerklärlich. Doch dann kam ein Brief, der erklärte, dass ein anderer Brief nicht zugestellt werden konnte. Die Sperrung könne man nur aufheben, wenn man die neue Anschrift des Klienten mitteilen würde. Aber weder die Betroffenen noch mein Büro hatten sich bewegt! Die „unsichtbaren Sperren“ waren ohne irgendeine Bemerkung plötzlich wieder verschwunden, was ich immer nur durch Ausprobieren erfuhr. Meine Nachfragen, nach den vermeintlich verschollenen Briefen blieb stets unbeantwortet.
Das ganze Eskalierte dann im Dezember 2021, als die Postbank wieder ein Konto meines Klienten sperrte. Ich protestierte erneut mit mehreren Faxen und Briefen. Ohne sichtbare Reaktion von Seiten der Postbank. Ich fragte dann in meinem Kolleg:innenkreis und in meiner Twitter-Timeline nach: Auch in diesem, nicht repräsentativen Kreis, kam heraus, dass es plötzliche und scheinbar willkürliche Sperren bei betreuten Klienten mit ähnlichen Voraussetzungen gab. Viele waren augenscheinlich davon betroffen und meldeten ähnliche Probleme.

Ich eskalierte das ganze bei Twitter so weit, dass sich Menschen vom Social Media-Team der Postbank bei mir meldeten. Erst als Antwort per Twitter, ich möge den Fall doch bitte per DM (schön aus der Öffentlichkeit heraus) schildern. Man würde den Fall dann intern weiterreichen, weil man – aus Datenschutzgründen – keinen Zugriff haben. Soweit okay. Datenschutz finde ich ja gut!
Ich fragte auch mehrfach nach, wer denn die Kosten für die unnötigen Rücklasten und die deutliche Mehrarbeit übernehmen würde; aber ohne Antwort. 

Die Weitergabe des Social Media Teams in die Postbank hinein führte aber zu keinem Ergebnis! Ich bohrte weiter, was dazu führte, dass mich ein Mitarbeiter des Social Media Teams anrief und fragte, was denn nun eigentlich mein Problem sei.
Ich schilderte erneut die unterschiedlichen Fälle. Es kam dann eben heraus, dass die Postbank scheinbar immer wieder Briefe an die betreuten Personen schicken würde. Diese sollen „unzustellbar“ zurück gekommen sein.
Es wurde so absurd, dass mir am Schluss der Mitarbeiter des Social Media Teams den Postboten beschuldigte, dass er genau DIESES Schreiben zurückgehen lassen haben soll. Ist klar...

Wir halten fest:
Die Postbank weiß von den zum Teil langjährigen Betreuungen. Ich bekomme schließlich auch die Kontoauszüge für diese Klienten zuverlässig zugeschickt. Aber jetzt soll plötzlich ein Brief unzustellbar an (m)einen Klienten NICHT zugestellt worden sein, worauf hin die Postbank das Konto ohne weitere Rückfrage bei der Betreuerin (sprich mir) sperrt. 
Ich eskalierte weiter, denn das kann und darf doch so nicht wahr sein! ICH BIN DOCH DA! Meine Bitte einen Retoure-Brief mal vorzuzeigen blieb unbeantwortet. Meine erneute Nachfrage zur Übernahme der Kosten blieb unbeantwortet. 
Ich schaltete im März 2022 die BaFin ein, in der Hoffnung der Postbank genug auf die Zehen zu springen, sie zu einer Antwort zu bewegen und das nach meiner Einschätzung strukturelle Problem der Postbank zu lösen.
Dass ich die BaFin informierte, schrieb ich auch der Postbank via Twitter. Aber seit dem werde ich dort ignoriert.
Die BaFin bestätigte nach einiger Zeit den Eingang und bat um Geduld, da die Postbank in der Regel drei Monate für die Beantwortung brauchen würde.

Was in der Zwischenzeit passierte?
Die Postbank schaltete wie üblich die Konten irgendwann kommentarlos wieder frei, was ich immer nur durch Ausprobieren erfuhr. Sogar die Standardbriefe blieben irgendwann aus.
Ein Klient bekam von der Postbank eine verwendungszwecklose Überweisung in Höhe von 10€. Ich vermute als „Wiedergutmachung“. Den Stress mit dem Vermieter eines Betreuten und den Stress bei mir macht das nicht ansatzweise gut.
Aber von der Postbank direkt zu mir oder den betroffenen Klienten war Funkstille.

Sechs Monate später...
Tatsächlich kam dann nach ca sechs Monaten ein weiteres Schreiben der BaFin, welches einen Mailverkehr mit mir und eine Stellungnahme der Postbank enthielt. Grundtenor: Es sei doch alles ok und ich hätte ja überhaupt nicht beziffert, wie viel Entschädigung ich denn haben wolle.
Eine Erklärung für die 10€? Fehlanzeige!
Ein Nachweis, dass ein Brief unzustellbar zurück gekommen sein soll? Fehlanzeige!
Ein Nachweis, dass man mich gefragt hat, wie viel Entschädigung ich denn verlangen würde? Fehlanzeige!
Ein Nachweis, dass man mir als Betreuerin „diesen Brief“ hat zustellen wollen? Fehlanzeige!

Ich hatte keine Lust und Kraft, weiter gegen die Behauptungen der Postbank zu arbeiten. Alle Klienten, die ich überzeugen konnte, habe ich inzwischen von der Postbank abgezogen.

Wer einen guten Draht zur Postbank hat, möge den doch bitte nutzen. Wer keinen hat… Siehe meine Erfahrungen. Entscheidet selbst, ob ihr bei so einer Bank bleiben möchtet oder nicht.

Ergänzung zum IT-Wechsel bei der Postbank [01/2023]

Wer auch immer bei der Postbank für die IT und diesen Wechsel zuständig ist, muss eine enorme Angst gehabt haben. Oder die Entscheider:innen waren möglicher Weise bis an die Oberlippe voll mit vernebelnden Substanzen ggf. auch Beides…
Man kündigte zwar an, dass es einen IT-Wechsel geben würde. Grundtenor: Es bleibt alles gleich! Die neue Plattform, die ich heute (03.01.2023) getestet habe ist schnell. Dass die Oberfläche nun nicht mehr die Namen der Kontobesitzenden zeigt ist suboptimal, um es vorsichtig auszudrücken. Die Konten nach Produkttyp wie z.B. Girokonten oder Sparkonten zu sortieren, naja. Für einen Privatanwender mit einem oder zwei Konten, mag das funktionieren. Als Betreuerin oder Mensch mit mehr als zwei Konten wird das zum Glücksspiel. Das alles verzeihe ich noch. Zumal das eine kleine, eher kosmetische Änderung wäre. 
Was aber absolut krass ist, dass das gesamte Banking für mehrere Tage angehalten wurde, um das System auf die neue Plattform umzustellen, dann aber einfach nicht alle Konten übertragen wurden. Aktuell gibt es einfach zwei Login-Möglichkeiten: Die bekannte mittels der PostbankID: Hier kommt man zu den bereits migrierten Konten auf der neuen Codebasis. 
Da jedoch nicht alle Konten migriert sind muss man sich in der gleichen Login-Maske mit der PostbankID anmelden, dieser ID aber noch zwei Gleichheitszeichen hinzufügen, sprich: ==PostbankID; Beispiel: War die ID zum Login vorher „MaxMustermann“, dann muss sie jetzt „==MaxMustermann“ heißen. Das Kennwort bleibt gleich. So kommt man zu der alten Oberfläche und findet hier die (noch) nicht migrierten Konten.
Und spätestens hier beginnt der große Stress, denn jeder, der eine Bankingsoftware wie zum Beispiel Starmoney nutzt, gerät nun ins Schleudern!
Ich rege mich jetzt nicht länger darüber auf. Die Lösung lautet wie folgt:
Man muss nun im Starmoney einfach neue Konten einrichten, mit eben dieser neuen (alten) Kennung (die mit dem ==). Loggt man sich mit dieser neuen (alten) Kennung ein, erhält man die noch nicht migrierten Konten in einer Übersicht und kann diese importieren. So hat man zwar Konten von Klienten doppelt, aber man kommt so noch an die Umsätze heran, die mit der neuen Kennung nicht mehr abrufbar sind. Daher können sich auch die Umsätze überschneiden.

03.04.2023 Aktueller Hinweis: Die Postbank hat sich ein neues Spielchen ausgedacht: Statt == (zwei Gleichheitszeichen) sollen es nun :: (zwei Doppelpunkte) sein.

Und noch eine eigentlich begrüßenswerte Neuerung gibt es, die aber nicht kommuniziert wurde: Bei den Konten im neuen System, sind die per App übermittelten TANs jetzt zwingend mit Großbuchstaben einzugeben. Zwar wurden von der App bisher immer Großbuchstaben angezeigt, aber bei der Eingabe wurde kein Unterschied zwischen Groß- und Kleinschreibung gemacht. Die Buchstaben konnten früher auch als Kleinbuchstaben eingegeben werden und die Eingabe wurde akzeptiert. Heute muss man das zwingend mit Großbuchstaben eingeben. Kein großes Problem, wenn man das mal weiß...

Dem ganzen wird die Krone durch folgenden Fakt aufgesetzt: Die migrierten Konten haben nun neue Kontonummern, aber die alten IBAN! Zu Recht fragt sich der aufmerksame Lesende, wie das sein kann. Sicherlich passiert im Hintergrund eine technische Hexerei, die dazu führt, dass die neuen Kontonummern auf die alten IBAN umleiten.

Ich befürchte zusätzlich, dass irgendwann die IBAN mit den Kontonummern gleich gesetzt werden, so dass die IBAN sich an die Kontonummern angleichen. Diese Änderung scheint nur logisch und konsequent. Wann das kommt und ob, weiß ich natürlich nicht genau, aber ehrlich: Bei welcher Bank hat man abweichende Kontonummern zu den IBAN?

Ich ziehe so viele Kunden wie möglich von der Postbank ab. Das scheint auch das Ziel der Postbank zu sein. Kunden vergraulen. Anders lässt sich das Drama nicht erklären.


Übrigens: Auch die Tagesschau berichtet am 30.06.2023 darüber. Es werden identische Probleme geschildert. Sogar die BaFin ist inzwischen wohl doch dran... Ab zur Tagesschau

Bitte beachten Sie:

Die hier dargestellten Informationen sind nicht als Beratung anzusehen, sondern dienen der allgemeinen Information und zu Denkanstößen bzw. als Hinweise. Gelegentlich wird auch eine subjektive Meinung widergespiegelt.

Katja Winckel

Ein Bild von Katja WinckelKatja Winckel - Berufsbetreuerin

Was meine Betreuten sagen...

  • Klasse Betreuung!
    Ich fühle mich wohl.
  • Vielen Dank für Ihre Arbeit in den letzten zwei Jahren. Ohne Sie hätte ich es nicht durch die Pandemie geschafft.
  • Frau Winckel hat für meine Mutter optimal gewirkt.
    Danke für Ihre Arbeit!


  • Zum Stollenkneten und für einen Waldspaziergang reicht meine Kraft noch nicht.
    Wohl aber zu einem Nachmittagstee in den eigenen vier Wänden.
    Das habe ich Ihnen zu verdanken. Danke, dass sie mich aus dem "Betreuten Wohnen" gerettet haben! Dank Ihnen freue ich mich auf jeden geschenkten Tag.
  • Mit der Hilfe von Frau Winckel, konnte ich meine Wohnung behalten.
    Der ganze Papierkram ist auch erledigt!
  • Dank Frau Winckel bin ich jetzt in einem geregelten Insolvenzverfahren.
    Bald bin ich schuldenfrei!
  • Ohne Frau Winckel hätte ich die Hälfte meiner Ziele nicht erreicht.
    Vielen Dank!

Meine Toots

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